Am Anfang war der Tastsinn….

Tagtäglich sind wir etlichen Reizen ausgesetzt. Wir sehen, riechen, schmecken, hören und fühlen die unterschiedlichsten Dinge. Unsere fünf Sinne sind ständig im Einsatz um uns zu helfen unsere Umgebung wahrzunehmen. Der Tastsinn spielt hierbei eine essenzielle Rolle. Er entsteht früher als alle anderen Sinne und entwickelt sich beim Fötus bereits in der siebten bis achten Schwangerschaftswoche. Nur durch erfühlen kann das ungeborene Kind seine eigenen Körpergrenzen „begreifen“. Einfach gesagt: Ohne Tastsinn wüssten wir schlichtweg also gar nicht wo wir anfangen und wo wir aufhören.

Dr. Martin Grunwald, Gründer und Leiter des Haptik-Labors am Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung an der Universität Leipzig, fand heraus, dass sogar eine winzig kleine Amöbe mit Tastzellen ausgestattet ist, die dem Einzeller ermöglichen den eigenen Körper von der Außenwelt zu unterscheiden. Seit 1996 erforscht Grunwald mit seinem Team die Auswirkung von haptischen und taktilen Wahrnehmungen auf unsere psychische- und physische Entwicklung.

In der Werbung spielt die Haptik schon seit jeher eine zentrale Rolle. Ein Produkt muss nicht nur visuell attraktiv und praktisch sein. Das wissen auch die Produktentwickler. Viele Artikel werden vor ihrer Markteinführung oft erstmal darauf getestet wie sie sich anfühlen, denn unser Tastsinn hat einen großen Einfluss darauf ob wir uns für oder gegen ein Produkt entscheiden. Wir erfühlen dabei nicht nur mit Händen und Fingerspitzen. Unser Sensorsystem, das sich Haut nennt, verfügt über viele Millionen Rezeptoren die jeden Reiz, der von außen auf die Körperoberfläche einwirkt an unser Gehirn weiterleiten. Das merkt man spätestens dann wenn man ein T-Shirt probiert dessen Stoff sich irgendwie „kratzig“ anfühlt.

Es liegt in unserer Natur dass wir Dinge gerne anfassen um uns ein Bild davon zu machen. Das Design eines schön gestalteten Flyers könnten wir eigentlich ganz einfach allein durch unseren Sehsinn beurteilen. Aber nein, anschauen alleine reicht uns nicht! Ganz automatisch greifen wir danach, nehmen den Flyer in die Hand um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir fassen ein Objekt also fast reflexartig an, selbst wenn wir eigentlich vorhatten dieses nur rein optisch zu bewerten. Gut dass die Mona Lisa im Louvre hinter einer dicken Glasscheibe hängt. Fast jeder Besucher würde wohl geneigt sein Da Vincis berühmtes Gemälde zu berühren, was dem Kunstwerk wohl eher wenig zuträglich wäre.

Bei uns ist Anfassen allerdings erlaubt, ja sogar erwünscht! Werbeartikel regen als haptische Botschafter Ihres Unternehmens nicht nur den Tastsinn an, sondern sind nach wie vor ein wichtiges Element zur Kundenbindung, Kundengewinnung oder auch zur Mitarbeitermotivation und sollten daher immer in Ihrem Marketing-Mix als verkaufsfördernde Maßnahme mit eingebunden werden.

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